inner- und interbehördlicher Wissensaustausch
Zusammenarbeit innerhalb und zwischen Behörden
“Innovation verlangt kreative Individuen, die sich prinzipiell von überkommenen Bindungen frei machen können.”
Jürgen Hauschildt, Innovations- und Krisenforscher
Im Rahmen des 4transfer Verbundprojektes arbeiten Partnerinnen und Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft zusammen, um für ein komplexes Problem eine nachhaltige und sozial akzeptierte Lösung zu entwickeln. Dieser Ansatz gilt nicht nur, aber vor allem auch innerhalb unserer bereits etablierten Formate Reallabor-Service und Participate!
Hierbei werden unterschiedliche methodische Ansätze genutzt um „live“ im Prozess zu erlernen, welche Lösungen umsetzbar sind. Im besten Fall können die so erarbeiteten Lösungen später auf ähnliche Probleme übertragen oder überregional genutzt werden. Gleiches lässt sich auch auf die Arbeiten im behördlichen Kontext anwenden. Bereits innerhalb einer Verwaltungsstruktur lassen sich zahlreiche bisher ungenutzte Potenziale erörtern und etliche Herausforderungen ausfindig machen. Dass eine Zusammenarbeit über behördliche Grenzen hinaus nicht zwangsläufig einen Mehraufwand bedeutet, sondern im Gegenteil eher bei der Bearbeitung von Problemstellungen behilflich sein kann, zeigen wir im Rahmen dieses Formates.
Wie wir vorgehen:
Was ist das Anliegen?
- Etablierung wiederkehrender Austauschformat mit Beschäftigten
- Einbeziehung Bürgerinnen und Bürgern im weiteren Verlauf
- Beteiligte gestalten selbst, entwickeln Formate und werden zu Transformationspiloten
- Teilnehmende nutzen unterschiedliche methodische Ansätze und lernen „live“ im Prozess, welche Lösungen umsetzbar sind
- Überprüfung der überregionalen Übertragbarkeit erarbeiteter Lösungen auf ähnliche Probleme
Beteiligungsformat
- Schaffung einer Austauschplattform für alle Interessenten und Unterstützer einer agilen Verwaltung – sowohl für interne Prozesse als auch unter externer Beteiligung
- Format ist themenspezifisch anwendbar bzw. übertragbar
- Transparenz, Authentizität und eine erkenntnisbringende Fehlerkultur stehen im Fokus des Gedankenaustauschs
- Bottom-up-Ansatz ermöglicht nachhaltigen Aufbau und Etablierung neuartiger Ansätze
Kurzzusammenfassung: Ein Jahr Gedankenlabor Görlitz
Im Januar nahm die Abteilung Strukturentwicklung, Wirtschaftsförderung und Internationale Beziehungen (kurz SWIB) des Landkreises Görlitz mit uns Kontakt auf und wir überprüften Optionen für eine Kooperation mit der Hochschule Meißen (FH) und Fortbildungszentrum im Rahmen des 4transfer - Innovationsverbundes.
Im März wurden die gemeinsamen Arbeiten, insbesondere mit Sandy Marschke, konkreter und wir erarbeiteten das Grundkonzept für ein regelmäßiges Format mit dem Ziel, inner- und interbehördlichen Wissensaustausch zu sichern. “Gedankenlabor Görlitz” sollte es heißen.
Dieses stellten wir etwa 900 Bediensteten des Landkreises auf ihrer Personalversammlung am 15.05. in Löbau vor und luden für das erste Treffen am 06.06. ein. Dabei wurde und wird ergebnisoffen diskutiert. Die Themen wählen die Beteiligten selbst; beinhalten aktuelle Projekte, Aktivitäten und auch Probleme. In geschützter Atmosphäre können und sollen so Hierarchien abgebaut, sprechendes Denken angewandt und eine erkenntsreiche Fehlerkultur etabliert werden. Gezielt brechen wir dabei nicht nur eingefahrene Denkmuster auf, sondern nutzen auch Umgebungen außerhalb klassischer Besprechungsräume für unsere Aktivitäten. Neben den Drehorten des “Vorlesers”, war das beispielsweise ein Aktivierungslauf durch die sommerlich-aufgeheizte Görlitzer Innenstadt. Hieraus entstanden Konzept und Umsetzung einer aktiven Mittagspause. Treffender Titel: “Verwaltungslunch”.
In der ersten Dezemberwoche führten wir das letzte Gedankenlabor des Jahres 2024 durch. Im Rahmen eines “KI-Grundlagen Workshops” wollten wir bewusst nicht auf den anhaltenden Hype dieses Themenkomplexes aufspringen. Vielmehr ging es darum, auf Basis der Kompetenz von Impulsvortragenden, Anwendungsoptionen im Verwaltungskontext aufzuzeigen, rechtliche Aspekte zu beleuchten und Integrationsmöglichkeiten in die strategische Steuerung des Landkreises zu überprüfen. Hier ein großes Dankeschön für die Beiträge von Prof. Oliver Jokisch, Prof. Frank Lohse, Monique Kittan, Stefan Twork und Sagar Borra.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die hier nur kurz beschriebenen Aktivitäten Ansätze für die eingangs zitierten Innovationen erkennen lassen und Lust auf die nächsten Schritte im Jahr 2025 machen und wir aktiv dafür sorgen, dass “Machen statt Meckern” tatsächlich funktioniert… sogar und vor allem im Verwaltungskontext.
Entwicklung eines Gedankenlabors mit dem Landkreis Görlitz
Seit dem ersten Quartal 2024 befinden wir uns im intensiven Austausch mit der Abteilung „Strukturwandel, Wirtschaftsförderung und Internationale Beziehungen (kurz: SWIB)“ des Landkreises Görlitz. Ziel ist eine wissenschaftliche Begleitung der strategischen Ausrichtung des Verwaltungssektors sowie die Öffnung für Ideen von Bürgerinnen und Bürgern.
Der Auftakt hierfür wurde durch die Begleitung des Programms der Personalversammlung des Landkreises am 15. Mai in Löbau gelegt. Hier wurde über die Intention eines wiederkehrenden Austauschformats -als Grundlage für ein zukünftiges Reallabor- für die Angestellten informiert. Der erste Workshop am 06. Juni war geprägt von intensiven Diskussionen und bildet die Grundlage für das weitere Vorgehen im Rahmen des Formates.
Die wichtigsten Informationen zum Vorhaben sind im Folgenden kurz aufgelistet:
Was ist das Anliegen?
- wiederkehrendes Austauschformat mit Beschäftigten des Landkreises Görlitz etablieren
- einbeziehen von Bürgerinnen und Bürgern im weiteren Verlauf
- Beteiligte gestalten selbst, entwickeln Formate und werden zu Transformationspiloten
- Teilnehmende nutzen unterschiedliche methodische Ansätze und lernen „live“ im Prozess, welche Lösungen umsetzbar sind
- erarbeitete Lösungen können auf ähnliche Probleme übertragen oder überregional angewandt werden
- Ergebnisse werden genutzt um „Zukunftsabteilung“ im Rahmen eines Reallabors umzusetzen
Beteiligungsformat
- Austauschplattform für alle Interessenten und Unterstützer einer agilen Verwaltung – sowohl für interne Prozesse als auch unter externer Beteiligung
- Format ist themenspezifisch anwendbar bzw. übertragbar
- Transparenz, Authentizität und eine erkenntnisbringende Fehlerkultur stehen im Fokus des Gedankenaustauschs
- Bottom-up-Ansatz ermöglicht nachhaltigen Aufbau und Etablierung neuartiger Ansätze
Reallabore
- sind zeitlich und oft räumlich oder sachlich begrenzte Testräume, in denen innovative Technologien oder Geschäftsmodelle unter realen Bedingungen erprobt werden
- Vernetzung von kompetenten Mitarbeitenden verschiedener Fachdisziplinen bzw. Abteilungen
- aufgreifen von Themenfeldern, welche innerhalb der regelmäßigen Beteiligungsformate erarbeitet wurden
- Kompetenz- und Wissensvermittlung aus und in den regulären Arbeitsalltag
- wissenschaftliche Begleitung und Evaluation