Reallabor-Service

Was ist ein Reallabor?

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) definiert ein Reallabor als einen zeitlich und oft räumlich oder sachlich begrenzten Testraum, in dem innovative Technologien oder Geschäftsmodelle unter realen Bedingungen erprobt werden. Reallabore erfordern oftmals Ausnahmegenehmigungen oder die Nutzung von Experimentierklauseln und liefern wichtige Erkenntnisse, ob und wie der rechtliche Rahmen weiterentwickelt werden muss.

Partnerinnen und Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft arbeiten zusammen, um für ein komplexes Problem eine nachhaltige und sozial akzeptierte Lösung zu entwickeln. Hierbei werden unterschiedliche methodische Ansätze genutzt um „live“ im Prozess zu erlernen, welche Lösungen umsetzbar sind. Im besten Fall können die so erarbeiteten Lösungen später auf ähnliche Probleme übertragen oder überregional genutzt werden.

Wobei wir unterstützen:

Die Reallabor-Servicestelle ist die zentrale und kompetente Anlaufstelle für diejenigen, die auf eine komplexe Fragestellung eine innovative Lösung oder einen Lösungsansatz mithilfe eines Reallabors suchen. Die Frage- oder Problemstellung kann dabei aus der Verwaltung, Wissenschaft und Forschung, Wirtschaft oder allgemein aus der Gesellschaft kommen.

Wir bieten folgende Leistungen an:

 


4transfer auf der KM Conference 2024

4transfer bzw. die HSF Meißen wurden während der KM2024 erfolgreich vertreten durch (von links nach rechts): Rico Blei, Prof. Gunnar Auth sowie Prof. Oliver Jokisch.  

Vom 03. bis zum 06. Juli 2024 lud das International Institute for Applied Knowledge Management (IIAKM) zur jährlichen Wissensmanagement-Konferenz ein, welche in diesem Jahr an der SGH Warsaw School of Economics ausgetragen wurde.

Die Zwischenergebnisse des 4transfer-Verbundprojekts von 2023 bis 2024 an der HSF Meißen wurden als Publikationen erfolgreich eingereicht und durch Prof. Oliver Jokisch sowie durch Rico Blei unter folgenden Titeln vorgestellt:

  • Jokisch et al., "Knowledge transfer and innovation in the German administration",
  • Blei et al., “Experiments with a living lab in the public administration”.

Die beiden Vorträge erhielten große Aufmerksamkeit und rege Diskussionsanteile vom internationalen Fachpublikum insbesondere aus den USA, Israel und Polen sowie teils auch von anderen deutschen Hochschulen. Viele Probleme z. B. bezüglich der Agilität von Verwaltungen im öffentlichen Sektor sind anscheinend international relevant und erfordern Transferleitungen über Ländergrenzen hinaus.

Entwicklung eines Gedankenlabors mit dem Landkreis Görlitz

Seit dem ersten Quartal 2024 befinden wir uns im intensiven Austausch mit der Abteilung „Strukturwandel, Wirtschaftsförderung und Internationale Beziehungen (kurz: SWIB)“ des Landkreises Görlitz. Ziel ist eine wissenschaftliche Begleitung der strategischen Ausrichtung des Verwaltungssektors sowie die Öffnung für Ideen von Bürgerinnen und Bürgern.

Der Auftakt hierfür wurde durch die Begleitung des Programms der Personalversammlung des Landkreises am 15. Mai in Löbau gelegt. Hier wurde über die Intention eines wiederkehrenden Austauschformats -als Grundlage für ein zukünftiges Reallabor- für die Angestellten informiert. Der erste Workshop am  06. Juni war geprägt von intensiven Diskussionen und bildet die Grundlage für das weitere Vorgehen im Rahmen des Formates. 

Die wichtigsten Informationen zum Vorhaben sind im Folgenden kurz aufgelistet: 

Was ist das Anliegen?

  • wiederkehrendes Austauschformat mit Beschäftigten des Landkreises Görlitz etablieren
  • einbeziehen von Bürgerinnen und Bürgern im weiteren Verlauf
  • Beteiligte gestalten selbst, entwickeln Formate und werden zu Transformationspiloten
  • Teilnehmende nutzen unterschiedliche methodische Ansätze und lernen „live“ im Prozess, welche Lösungen umsetzbar sind
  • erarbeitete Lösungen können auf ähnliche Probleme übertragen oder überregional angewandt werden
  • Ergebnisse werden genutzt um „Zukunftsabteilung“ im Rahmen eines Reallabors umzusetzen

Beteiligungsformat

  • Austauschplattform für alle Interessenten und Unterstützer einer agilen Verwaltung – sowohl für interne Prozesse als auch unter externer Beteiligung
  • Format ist themenspezifisch anwendbar bzw. übertragbar
  • Transparenz, Authentizität und eine erkenntnisbringende Fehlerkultur stehen im Fokus des Gedankenaustauschs
  • Bottom-up-Ansatz ermöglicht nachhaltigen Aufbau und Etablierung neuartiger Ansätze

Reallabore

  • sind zeitlich und oft räumlich oder sachlich begrenzte Testräume, in denen innovative Technologien oder Geschäftsmodelle unter realen Bedingungen erprobt werden
  • Vernetzung von kompetenten Mitarbeitenden verschiedener Fachdisziplinen bzw. Abteilungen
  • aufgreifen von Themenfeldern, welche innerhalb der regelmäßigen Beteiligungsformate erarbeitet wurden
  • Kompetenz- und Wissensvermittlung aus und in den regulären Arbeitsalltag
  • wissenschaftliche Begleitung und Evaluation

4transfer auf dem 2. Sächsischen Forum Nachhaltigkeit

Nachhaltig gute Stimmung im 4transfer-Team
Nachhaltig gute Stimmung im 4transfer-Team  

Nach dem großen Erfolg der ersten Veranstaltung im Jahr 2023, lud der BVMW e.V. gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung Mittelsachsen am 17. Januar 2024 zum zweiten Nachhaltigkeitsforum in die Alte Mensa Freiberg. Die Veranstaltung richtete sich an alle Unternehmerinnen und Unternehmer, die Interesse an der Erarbeitung, Weiterentwicklung und Umsetzung von Nachhaltigkeitskonzepten haben und mehr über damit verbundenen Potentiale erfahren wollten.

Die spannende Zusammenkunft begann mit einer kurzen Eröffnung und Grußworten des Landrates Dirk Neubauer. Hier, sowie in den folgenden Impulsvorträgen, wurden die Notwendigkeit, Herausforderungen und Ziele, welche uns im Zuge eines nachhaltigen Handelns begleiten, verdeutlicht. Daraus ergaben sich anregende Diskussionen, welche während der anschließenden Ausstellermesse ausgeweitet werden konnten.

Das Verbundprojekt 4transfer wurde durch Vertreterinnen und Vertreter der TU Bergakademie Freiberg, der BA Sachsen sowie der Reallabor-Servicestelle der Hochschule Meißen repräsentiert und von Dr. Stephan Meschke (TUBAF) unter dem Titel: „Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft nutzen für mehr Nachhaltigkeit und Transfer“, einleitend vorgestellt. Das große Interesse am Projekt, das Knüpfen vieler neuer Kontakte aus unterschiedlichsten Forschungs-, Handwerks- und Dienstleistungsunternhmen und nicht zuletzt auch die tolle Zusammenarbeit der Projektpartner untereinander, lassen ein mehr als positives Fazit zur Veranstaltung ziehen und machen Vorfreude auf ein potentiell drittes Forum im nächsten Jahr. 

4transfer auf dem recomine Reallabor-Workshop

Hochmotiviert und der Kälte zum Trotz - 4transfer im Einsatz
Hochmotiviert und der Kälte zum Trotz - 4transfer im Einsatz  

Am 30. November 2023 lud das recomine-Bündnis gemeinsam mit dem 4transfer-Innovationsverbund zum ersten Reallabor-Workshop nach Ehrenfriedersdorf.

Die recomine Vison beinhaltet, regional gewachsene Kompetenzen im Bereich der Umwelttechnologien weiterzuentwickeln und diese mit Technologien zur Erschließung disperser Rohstoffquellen zu verknüpfen. Typische Altlasten des Erzgebirges werden zu Erprobungs- und Demonstrationsstandorten und sind dann beispielhaft für Altlasten weltweit. Zusammen mit dem 4transfer-Innovationsverbund steht man für die Einbindung von Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung bzw. Politik und Gesellschaft in Transferprozesse.

Zunächst wurden im Saal der Zinnerz Ehrenfriedersdorf GmbH drei Impulsvorträge zum Thema Reallabore vorgestellt. Rico Blei sprach dabei über Reallabore im Verwaltungskontext als Testräume für Innovationen. Anschließend fand eine rege Diskussion über das geplante recomine Reallabor statt, moderiert durch Dr. Stephan Meschke (TU Bergakademie Freiberg) und unter Beteiligung von Prof. Dr.-Ing. Oliver Jokisch. Programmabschluss bildete ein Besuch des Projektstandorts TERZINN in die Grube Ehrenfriedersdorf.

 


Ihre Ansprechperson

wissenschaftlicher Mitarbeiter Wissens- und Technologietransfer

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